Veranstaltungen

Im Rahmen des Projektes STEINland fanden einige spannende Veranstaltungen statt:

  • "Mit dem Bus auf Entdeckungsreise durch die Vielfalt der Steinbrüche" am Samstag, den 13. Juli 2019

 

 

 

 

 

 

 

 

  • "Her mit dem Schotter! Exkursion durch einen großen Grauwacke-Steinbruch" am Samstag, den 27. Juli 2019

An einem Freitagnachmittag Ende September folgten 25 Interessierte unserem Aufruf „Her mit dem Schotter!“ und nutzen die Gelegenheit zusammen mit Nobert Ivenz-Gaul von der Basalt-AG (BAG) und Manuela Thomas von der Biologischen Station Oberberg (BSO) hinter die Kulissen des aktiven Grauwacke-Steinbruchs in Gummersbach Talbecke zu schauen.

Dank der Förderung des Landschaftsverband Rheinland im Rahmen des Netzwerks Kulturlandschaft widmet sich die BSO zusammen mit der Biologischen Station Rhein-Berg (BSRB) seit Anfang 2018 im Projekt „Naturschutz trifft Kulturlandschaft – STEINland“ den Steinbrüchen im Bergischen Land. Viele der ehemaligen Steinbrüche sind inzwischen als Naturschutzgebiet geschützt, wie z. B. der Steinbruch Bolzenbach in Lindlar, und werden von der Biologischen Station betreut, die Pflegemaßnahmen in Auftrag gibt oder selbst durchführt.

Die Zusammenarbeit mit der BAG zielt darauf ab, schon während des Steinbruch-Betriebes auf naturschutzfachlich relevante Aspekte hinzuweisen und im Betrieb auf das Vorkommen von seltenen Arten, wie der Geburtshelferkröte, zu achten und ggfs. Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Wichtig ist aber auch das gegenseitige Verständnis füreinander. So gehören Steinbrüche im Bergischen schon seit Jahrzehnten zur Kulturlandschaft und stellen, obwohl sie zunächst durch den Gesteinsabbau die Landschaft stark verändern, nach ihrer Nutzung häufig wichtige Sekundär-Biotope für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. den Uhu dar.

Bei der Führung im Steinbruch Talbecke ging es vor allem darum, den aktuellen Betrieb kennenzulernen. Norbert Ivenz-Gaul bot einen spannenden Einblick hinter die Kulissen.

Derzeit wird in einer Tiefe von bis zu 15 m gemessen gegenüber dem Straßenniveau der vorbeiführenden K 46 die Gewinnung im Steinbruch betrieben und das gewonnene Material mittels SKW (Schwerlastkraftwagen: Nutzlast 60 t) zum Vorbrecher transportiert.

Vor dem neuen Tiefgang erläuterte er die Genehmigungssituation: Im Jahre 2012 war die Vertiefung des Steinbruchs um 100 m innerhalb der bestehenden Grenzen genehmigt worden. Die dadurch erschließbaren Reserven gewähren dem Steinbruch eine weitere „Lebensdauer“ von 25 Jahren.

Abbildung 1: Erläuterung der Genehmigungssituation vor dem neuen Tiefgang (Foto: M. Thomas, BSO)

Abbildung 2: am Kipptrichter, Zugang zur Vorbrecheranlage (Foto: M. Thomas, BSO)

Abbildung 3: VBA - Siebmaschine, Vorbrecher, Meißelhammer (Foto: M. Thomas, BSO)

Abbildung 4: Sohle 1 - Erläuterungen zu Geologie und Sprengverfahren (Foto: M. Thomas, BSO)

Das Sprengen im Steinbruch erfolgt derzeit ausschließlich im elektronischen Sprengverfahren, bei dem jeder Zünder einzeln programmierbar ist und die Basalt AG in die Lage versetzt wird, die pro Zeiteinheit gezündete Sprengstoffmenge genau zu bestimmen.

 

Abbildung 5: Erläuterungen zur weiteren Aufbereitung (Foto: M. Thomas, BSO)

In den Aufbereitungsanlagen werden die gewonnenen Gesteine in mehreren Brechstufen gebrochen und über Siebklassierung nach Korngrößen klassiert; so entstehen am Ende des Prozesses qualitativ hochwertige Baustoffe (z. B. 2/5 als Pflastersplitt (Körner mit 2 bis 5 mm Kantenlänge), 5/8 und 8/11 als Zuschläge für den Bau von Asphaltstraßen) und Baustoffgemische wie 0/32 und 0/45, die beim Straßenbau als Gründungsschicht eingesetzt werden. Darüber hinaus ist es im Steinbruch Talbecke durch Mischen der Einzelkörnungen möglich fast alle Kundenwünsche zu erfüllen.

  • "Workshop Trockenmauer-Bau: Stein auf Stein – bergische Grauwacke im Garten" am Samstag, den 11. Mai 2019 in Rösrath

Angrenzend an den Turmhof in Rösrath wurde eine Trockenmauer gebaut. Aus alten Grauwackesteinen entstand, ohne die Verwendung von Mörtel (Bindemittel), ein neues Biotop. Hier finden zukünftig eine Reihe von Tier- und Pflanzenarten, ein neues Zuhause. Die großen, freien Fugen und Hohlräume zwischen den einzelnen Steinen dienen z.B. Eidechsen, Kröten und Wildbienen als Lebensraum. In der folgenden Bilderreihe kann man die einzelnen Arbeitsschritte gut nachvollziehen.

Abbildung 6: Vorbereitende Erdarbeiten mit Schaufel und Hacke – Schaffung einer ebenen Fläche am Hang (Foto: BSRB)

Abbildung 7: Verteilung und Verdichtung des Grauwacke-Schotters als Fundament der Mauer (Foto: BSRB)

Abbildung 8: Spannen der Richtschnur und setzen der ersten Steinreihe. Jeder vierte Stein wird als Bindestein längs eingebaut und dient der späteren Stabilität. (Foto: BSRB)

Abbildung 9: Nach jeder gesetzten Steinreihe wird der dahinterliegende Raum mit Grauwacke-Schotter aufgefüllt und verdichtet. Er dient als wasserdurchlässige Drainageschicht und ist fester Bestandteil der Mauer. (Foto: BSRB)

Abbildung 10: Steine werden mit Hammer und Meißel in die passende Form gebracht (Foto: BSRB)

Abbildung 11: Feinarbeit am einzelnen Stein (Foto: BSRB)

Abbildung 12: Die fertige Trockensteinmauer. Aus überzähligen Steinen kann ein sogenannter Lesesteinhaufen entstehen. Er ist ein dekoratives Objekt im naturnahen Garten und ein ökologisch wertvolles Trockenbiotop, ähnlich der Trockensteinmauer. (Foto: BSRB)

 

  • "Workshop Trockenmauer-Bau: Stein auf Stein – bergische Grauwacke im Garten" in Overath

Am Samstag, den 5. Oktober 2019 ging es fleißig zu bei unserem Workshop zum Bau einer Trockenmauer auf Gut Eichthal in Overath. Wir finden, das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen und danken den Teilnehmern für ihren tatkräftigen Einsatz!

Abbildung 13: Vorbereitungen für den Trockenmauerbau  (Foto: BSRB)

Abbildung 14: Die ersten Steine werden gesetzt und bearbeitet  (Foto: BSRB)

Abbildung 15: Die Teilnehmer vor der vollendeten Trockenmauer  (Foto: BSRB)

 

 

  • Modulkonzeptpapier

Alle Ideen, wie das Thema Steinbrüche in Form von Veranstaltungen thematisiert werden können, haben wir in einem Modulkonzeptpapier zusammengefasst. Die PDF-Datei können Sie hier herunterladen: Modulkonzeptpapier  (300 Kb)