Hangmoore

Die Oberbergischen Hangmoore sind durch landwirtschaftliche Nutzung entstanden: Die Torfmoorpflanzen wurden mitsamt den anderen auf diesem Standort wachsenden Pflanzen wie Heidekraut oder Birken abgeplaggt, d.h. mit einer flachen Hacke vom Boden entfernt und dienten durch ihre hohe Saugfähigkeit als Einstreu in Ställen. Daraus resultiert einer der seltensten und bemerkenswertesten Lebensräume des Bergischen Landes. Auf den durch diese Wirtschaftsform entstandenen offenen Flächen siedelten sich seltene Pflanzen wie Sonnentau und Moorlilie an. Heute müssen die Flächen in Anlehnung an die frühere Nutzung gepflegt werden, um diesen besonderen Lebensraum zu erhalten.

Immerkopf

Der Immerkopf ist etwas Besonderes: Überall quillt Wasser aus dem Berg und sickert in Quellsümpfen und Rinnsalen langsam zu Tal. Der viele Regen, der ausgelaugte Boden und die historische Nutzung haben eine moorähnliche Vegetation mit seltenen Torfmoos-Arten, Schmalblättrigem Wollgras, Moorlilie, Glockenheide, Sparriger Binse, Sonnentau und andere Raritäten hervorgebracht. Auch Waldschnepfe und Feuersalamander fühlen sich hier wohl.

Anfang des vorigen Jahrhunderts waren die Hangmoore noch viel größer und weitgehend offen. Als aber Streunutzung, Plaggenhieb und Viehweide nicht mehr lohnten, zog man tiefe Entwässerungsgräben und pflanzte Fichten auf die Berghänge. Nur winzige Reste der Moorvegetation haben diese drastischen Veränderungen überlebt. Auf Initiative des Naturschutzbundes NABU im Oberbergischen Kreis und mit Hilfe der Ämter für Agrarordnung in Waldbröl und Siegburg kaufte die Nordrhein-Westfalen-Stiftung dann in den 1990er Jahren rund 65 Hektar Land am Nordhang des Immerkopfes für Zwecke des Naturschutzes. Die Gräben wurden wieder verschlossen, die Fichten werden nach und nach gefällt.

Das Gelände wird jetzt von der BSO fachkundig betreut. Mit Hilfe vieler engagierter Naturschützer gelang es so, die reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt des Immerkopfes für kommende Generationen zu erhalten.