Wacholderheide Branscheid

Vor mehr als 100 Jahren waren weite Teile der Oberbergischen Hügel flächendeckend mit Heide bewachsen. Der Boden war durch jahrzehntelange Nutzung verarmt und bot einigen lichtliebenden, genügsamen Pflanzen, besonders der Besenheide, die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Neben Heide gedieh noch Ginster und insbesondere der Wacholder. Heute existieren nur noch drei sehr kleine Gebiete im Reichshof, deren Erhalt durch aufkommende Bäume und Sträucher sowie den stellenweise zu dicht stehenden Wacholder stark gefährdet ist.

Die Wacholdergebiete im Reichshof werden seit den 60er-Jahren mit großem Engagement von der Waldjugend Windfus gepflegt. Ende der 70er-Jahre hat der Oberbergische Kreis in Zusammenarbeit mit der Waldjugend Windfus Maßnahmen zur Pflege der Wacholderheide eingeleitet.

1992 übernahm die BSO die Betreuung der Oberbergischen Naturschutzgebiete und damit auch die Pflege der Wacholderheide in Branscheid.

Beweidung

Seit 1995 lässt die BSO die Wacholderheide mit der Moorschnuckenherde beweiden. Wie von Bewohnern der anliegenden Ortschaft zu erfahren war, wurde die Heide früher auch mit Ziegen beweidet. Ziegen sind dafür bekannt, dass sie besonders gerne Gehölze verbeißen.

Auf Dauer scheint die Beweidung mit Schafen geeigneter Rasse (einige Ziegen sind ebenfalls in der BSO-Herde) die beste Möglichkeit zu sein, neben dem Wacholder auch die typische Heidegesellschaft zu erhalten. Als erste positive Erfolge sind erkennbar, dass sich das Heidekraut ausbreitet und sich das auf der Roten Liste geführte Borstgras wieder eingestellt hat. Auch Wacholderkeimlinge wurden in erfreulicher Anzahl entdeckt, was für eine lebensnotwendige Verjüngung des Wacholderbestandes spricht.

Entbuschung & Abplaggen

Weitere Pflegemaßnahmen für das Wacholdergebiet sind die notwendige Entfernung einwandernder Gehölze wie Birken und Ginster und die Entnahme einzelner Wacholder sowie durch Windbruch abgeknickte Wacholder, um für ausreichende Licht- und Luftverhältnisse zu sorgen.

Angelehnt an die historische Nutzung (Abtragung der oberen Bodenschicht) wird insbesondere auf den stark mit Gras bewachsenen und daher z. T. verfilzten Flächen der Oberboden abgeschoben (Abplaggen).

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