Grüne Klassenzimmer

Drei „Grüne Klassenzimmer“ befinden sich auf dem Außengelände vor dem Roten Haus. Eine Feuerstelle mit Sitzbänken, ein Wildbienenhotel sowie mehrere Kräuter- und Staudenbeete laden dort zum Entdecken, Probieren und Beisammensein ein.

Klassenzimmer Kräuter

In unserem Kräuter-Klassenzimmer wachsen insektenfreundliche Gewürzkräuter, die im Sommer viele Wildbienen und Schmetterlinge anlocken und gleichzeitig bei unseren Bildungsangeboten für die Zubereitung von Speisen verwendet werden. Die Beete sind auch für Besuchende ein sinnliches Erlebnis, Schnuppern und Probieren ist erlaubt! Einige mediterrane Küchenkräuter überleben den kalten und nassen Oberbergischen Winter leider nicht, weshalb diese erst Ende April nachgepflanzt werden.

Klassenzimmer Bergisches Blütenmee(h)r

Bergisches Blütenmee(h)r

In den mittleren Klassenzimmern zeigen wir ein Beispiel für die Anlage von mehrjährigen Blühflächen mit typisch bergischen Wiesenblumen. Hier wächst in den vier Ecken das „Bergische Blütenmee(h)r“, welches aus regionalen, mehrjährigen Wildblumensamen entstanden ist. Die Mischung enthält ausschließlich Wiesenblumen, die hier im Bergischen Land auf unseren Wiesen wachsen. Denn genau auf diese Pflanzen ist auch die hier heimische Insektenwelt angepasst.

Ab Mai zeigen sich die ersten Blüten. Den Sommer über blühen immer wieder andere Pflanzenarten und der Blühaspekt ist auch von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Ab August ist schon vieles verblüht und darf hier stehenbleiben, um Insekten Unterschlupf zu bieten. Die Ecken werden im unterschiedlichen Rhythmus, wie es für Pflege und Erhalt der Wiesen notwendig ist, jeweils ein- bis zweimal jährlich gemäht und das Mahdgut wird abgetragen und kompostiert.

Bei den Bildungsangeboten bestimmen die Schüler*innengruppen die Wiesenblumen. Auf den Bänken findet eine gesamte Klasse Platz.

Bergisches Blütenmee(h)r im Jahresverlauf
Klassenzimmer Blütenmee(h)r im Frühjahr
Blütenmee(h)r im Frühjahr
Blütenmee(h)r im Frühsommer
Blütenmee(h)r im Frühsommer
Blütenmee(h)r im Spätsommer
Blütenmee(h)r im Spätsommer

Zum Hintergrund:

Viele Menschen möchten etwas gegen den Insektenrückgang tun und Blühflächen anlegen. In Supermärkten und Baumärkten können häufig nur einjährige Blühmischungen, mit zum Teil exotischen Pflanzenarten, die der heimischen Insektenwelt nur wenig nützen, erworben werden. Einjährige Saatgutmischungen blühen zwar bereits im ersten Jahr der Anlage, allerdings verunkrauten sie in den Folgejahren häufig, wenn der Boden nicht erneut vorbereitet wird und eine Neueinsaat erfolgt.

Um die im Boden überwinternden Insekten zu schützen, sollte ein jährliches Umgraben der Flächen, wie es bei einjährigen Mischungen in der Regel erfolgt, unbedingt vermieden werden. Viele Insekten nisten und überwintern in alten Pflanzenstängeln und im Boden. Daher ist die Verwendung von Blühmischungen mit ausdauernden (mehrjährigen) Arten, also Stauden anstelle von Einjährigen, bei der Anlage von Blühflächen essentiell.

Klassenzimmer Staudenbeete

Hier gibt es ein breites Nahrungs- und Nistangebot für Insekten. Das beginnt schon bei der Beeteinfassung: Kleine Hecken aus Immergrünem Gamander (Teucrium x lucidrys) umrahmen die Beete. Mit seinen pinken Lippenblüten ist der Gamander bei Hummeln sehr beliebt. Er lässt sich gut schneiden – eine Alternative zum klassischen Buchsbaum.

Eine große Insekten-Nisthilfe und der darunter liegende, offene, lehmige Sandboden bieten verschiedene Nistmöglichkeiten. In dem steinigen Substrat aus Schotter davor gedeihen nur wahre Hungerkünstler wie Karthäusernelken und Thymian.

Veränderliche Krabbenspinne erbeutet Landkärtchen auf Tauben-Skabiose
Veränderliche Krabbenspinne erbeutet Landkärtchen auf Tauben-Skabiose

Das Totholz-Forscherbeet ist ein Biodiversität-Hotspot: Zahlreiche Käferarten profitieren von dem Totholz, da sie ihre Eier in das morsche Holz legen und sich die Larven dort geschützt entwickeln können.

Ein Hingucker im Sommer ist das zentral gelegene Bohnenzelt, an dem Feuerbohnen hochranken. Ihren Namen haben sie von den leuchtend roten Blüten, die auch gerne von Wildbienen besucht werden.

Die beiden Staudenbeete zeigen, wie mit überwiegend heimischen Wildstauden in unterschiedlichen Gartenbereichen Insekten angelockt werden können:

Eine bunte Vielfalt von heimischen Wildstauden, ergänzt mit pinken Wildtulpen wachsen in der sonnigen Ecke auf einem sandig-lehmigen Substrat. Sie kommen mit solchen trocken-warmen Bedingungen gut zurecht und locken im Sommer zahlreiche Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge an.

Europäische Wildstauden mit Blüten in zarten Blau-, Weiß- und Violetttönen gedeihen im Halbschatten. Hier wurde reichlich Kompost aufgetragen für Pflanzen, die es nährstoffreicher lieben.

Gartenkreuzspinne an Nachtkerze
Kreuzspinne an Nachtkerze
Staudenbeete im Jahresverlauf
Klassenzimmer Staudenbeete im Frühjahr
Wildstaudenbeet im Frühjahr
Wildstaudenbeet im Frühsommer
Wildstaudenbeet im Frühsommer
Wildstaudenbeet im Spätsommer
Wildstaudenbeet im Spätsommer

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